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Schneelast ermitteln: Sichere Dächer im Winter

Die wichtigsten Aspekte rund um die Schneelast


Schnee hat Gewicht – und dieses wirkt auf jede Art von Dach als Last. Um diese sicher zu tragen, benötigen Bauwerke eine durchdachte Statik und sorgfältige Planung. Unser umfassender Ratgeber hilft Ihnen dabei, die wesentlichen Aspekte der Schneelast zu verstehen und zeigt Ihnen, wie Sie diese korrekt ermitteln oder zumindest abschätzen können.

Erfahren Sie, welche Faktoren – wie Schneemenge, Wind und Dachneigung – die Belastung auf Ihr Bauwerk beeinflussen und welche regionalen Unterschiede es zu beachten gibt. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Schneelastzone Ihres Standorts bestimmen und welche Normen und Richtlinien bei der Bauplanung und Umsetzung eine Rolle spielen. Zudem bieten wir Ihnen praktische Tipps für eine sichere Wartung und Schneeräumung im Winter. 

Erfahren Sie hier alles, was Sie wissen müssen, um Ihr Gebäude schneesicher zu machen – egal, ob Sie planen, ein neues Bauwerk zu errichten oder ein bestehendes zu schützen!

1. Ermittlung der Schneelast

Die Schneelast ermitteln

Die Ermittlung der Schneelast in Deutschland erfolgt gemäß der Norm DIN EN 1991-1-3 (Eurocode 1). Es gibt vier Möglichkeiten, um sie zu bestimmen: 

  • Erste Möglichkeit: Sie können die Schneelast selbst berechnen, was allerdings sehr anspruchsvoll ist.
  • Zweite Möglichkeit: Ihre örtliche Baubehörde steht Ihnen mit allen notwendigen und präzisen Informationen zur Seite.
  • Dritte Möglichkeit: Unser Team bei ZIEGLER übernimmt gerne die Berechnung der Schneelast für Sie. Erfahren Sie, wie wir die Schneelast nahtlos in die Statik unserer Überdachungen einbinden! Kontaktieren Sie uns, und wir zeigen Ihnen, wie wir Sie optimal unterstützen können.
  • Vierte Möglichkeit: Verschiedene Online-Plattformen bieten Schneelastrechner an, die Ihnen dabei helfen, einen Richtwert der lokalen Schneelast am Boden (sk) zu ermitteln.

Unser ZIEGLER-Tipp

Bitte beachten Sie, dass Überdachungen in unmittelbarer Nähe von Gebäuden zu zusätzlichen Belastungen durch Schneesackbildung oder Schneeschlag führen können. Es ist deshalb wichtig, dass solche Faktoren stets bei einer Fachberatung thematisiert und berücksichtigt werden.

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2. Wo gibt es welche Schneelast: Einteilung in Zonen

Praktische Schritte zur Bestimmung der Schneelastzonen

Ausgangspunkt für die Bemessung der Bauteile eines Daches ist die Schneelast am Boden. In aufwendigen statistischen Untersuchungen hat der Gesetzgeber festgestellt, dass die Menge und die Häufigkeit sowohl von der geographischen Lage des Standortes als auch von der Höhenlage abhängen. Daraus hat er eine Karte und ein Formelwerk entwickelt, mit dem die Werte für Berechnungen ermittelt werden können.

Befolgen Sie diese Schritte, um die Schneelastzone für einen bestimmten Standort zu ermitteln:

  1. Standort bestimmen: Definieren Sie den genauen Standort des Gebäudes, einschließlich der Höhenlage. 
  2. Schneelastzonen-Karte verwenden: Nutzen Sie aktuelles Kartenmaterial. Dieses ist in Baunormen und -vorschriften enthalten und oft online verfügbar. 
  3. Zone identifizieren: Finden Sie den Standort auf der Karte und identifizieren Sie die entsprechende Schneelastzone (z. B. Zone 1, Zone 2, etc.). 
  4. Höhenkorrektur anwenden: Berücksichtigen Sie die Höhenlage des Gebäudes. Für jene, die oberhalb einer bestimmten Höhenlage liegen, müssen zusätzliche Korrekturfaktoren angewendet werden, da die Last mit zunehmender Höhe steigt. 
  5. Regionale Besonderheiten berücksichtigen: Achten Sie auf regionale Besonderheiten und spezifische Vorschriften, die in den jeweiligen Bundesländern gelten können.

Selbstverständlich unterstützen wir Sie und Ihr Projekt dabei. Kontaktieren Sie uns gern!

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3. Faktoren, die die Schneelast beeinflussen

Wie viel der weißen Pracht auf einem Dach liegen bleibt und welche Lasten für ein Bauwerk dadurch entstehen, hängt von mehreren Faktoren ab. Diese beeinflussen wiederum auch die Planung und Errichtung einer Überdachung. Erst durch deren Berücksichtigung können Bauleute und Planungsverantwortliche hundertprozentig wissen, ob ihre Konstruktionen den spezifischen Anforderungen in der Region gerecht werden und die Sicherheit und Stabilität gewährleistet sind. 

Faktoren Beschreibung
Schneemenge und -dichte Die Menge und Dichte sind entscheidend. Nasser Schnee ist deutlich schwerer und kann daher eine größere Last auf Bauwerke ausüben.
In extremen Fällen ein zusätzliches Gewicht von bis zu 500 kg/m².
Deutsches Mittelgebirge und Alpenrand Hier kann der Schnee viele Monate liegen bleiben. Durch mehrere Schneefallperioden addieren sich die Lasten zu sehr hohen Werten.
Norddeutsche Tiefebene 1978/79 brachte hier der Winter mit meterhohem Schnee das öffentliche Leben zum Stillstand. Daher wurde der Teilsicherheitsbeiwert für veränderliche Lasten von 1,5 auf 2,3 erhöht, wodurch höhere statische Anforderungen gelten.
Wind Er kann Schnee ungleichmäßig verteilen und an bestimmten Stellen zu höheren Lasten führen.
Dachneigung Steilere Dächer lassen Schnee leichter abrutschen, wodurch die Last reduziert wird. Flachere hingegen sammeln ihn mehr und sind daher stärker belastet. Eine Neigung von mehr als 60 Grad gilt als schneesicher.
Lage und Höhe des Gebäudes Gebäude in höher gelegenen oder schneereicheren Gebieten sind tendenziell höheren Lasten ausgesetzt. Regionale Unterschiede spielen eine wichtige Rolle bei der Planung. In Deutschland unterscheiden sich die Schneelastzonen je nach geografischer Lage und Höhe über dem Meeresspiegel.
Architektonische Besonderheiten Vorsprünge und Anbauten können dazu führen, dass sich Schnee an bestimmten Stellen ansammelt und höhere Lasten entstehen. Auch Dachaufbauten wie Gauben oder Solaranlagen müssen berücksichtigt werden.

4. Normen und Richtlinien

Gesetzliche Vorgaben und unsere Verantwortung

Für die Ermittlung der Bemessungswerte in den Statiken schreibt der Gesetzgeber zusätzliche Sicherheiten vor. Als erfahrene Fachleute, darunter Statiker und Konstrukteure, legen wir von ZIEGLER großen Wert auf deren Einhaltung, insbesondere in schneereichen Gebieten. Die spezifischen Bauvorschriften müssen unbedingt beachtet werden. Sie regeln in vielen Ländern die Schneelast. 

In Deutschland beispielsweise gibt die DIN EN 1991-1-3 (Eurocode 1) die Anforderungen vor. Diese Norm legt fest, wie viel Gewicht ein Dach tragen kann, um stabil zu sein. Bei der Planung müssen die regionalen Zonen und die jeweilige Bauform berücksichtigt werden, um den Vorgaben zu entsprechen und die maximale Sicherheit zu gewährleisten.

Neben der DIN EN 1991-1-3 gibt es auch weitere relevante Vorschriften, die bei der Konstruktion von Überdachungen zu beachten sind. Dazu gehört die DIN 1055-5, die spezifische Lastannahmen für Gebäude und ihre Komponenten festlegt. Zudem spielen lokale Bauordnungen und ergänzende Vorgaben der einzelnen Bundesländer eine wichtige Rolle. Diese können je nach regionalen klimatischen Bedingungen und topografischen Besonderheiten zusätzliche Anforderungen enthalten. 

Für die Eigenlasten der Bauteile beträgt der Sicherheitszuschlag 35 % für veränderliche Lasten, zu denen auch Schnee gehört, 50 %. In Gebieten der norddeutschen Tiefebene, wo sich der harte Winter 1978/79 in der Statistik voll niederschlägt, beträgt der Zuschlag sogar 130 %.

5. Schneelast ermitteln

Die korrekte Berechnung der Belastung durch Schnee ist entscheidend für die Sicherheit und Stabilität Ihres Bauwerks. Hierbei sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, die in den entsprechenden Bauvorschriften und Normen detailliert beschrieben sind.

Ermittlung der Schneelast auf Dächern

Die Schneelast auf dem Dach (si) ergibt sich aus der Schneelast am Boden (sk) multipliziert mit einem Formbeiwert.

si = sk • μi 

Der Formbeiwert ist, wie eben gesagt, ein wichtiger Faktor bei der Berechnung, da er die Form des Daches berücksichtigt. Bei einem Flachdach beträgt er gemäß den Normen in der Regel 0,8. Dieser Wert ist der gleiche wie bei flachen Pultdächern. Bei einem Schrägdach hingegen hängt er von der Neigung des Daches ab. Hier können die Werte variieren. Typische Formbeiwerte für Schrägdächer können sein: 

  • Neigung bis 30°: in der Regel im = 0,8 
  • Neigung zwischen 30° und 60°: Formbeiwert nimmt linear von 0,8 auf 0,4 ab 
  • Neigung über 60°: μi = 0,2, da bei steileren Dächern weniger Schnee liegen bleibt 

Um sicher zu stellen, dass Bauwerke auch bei unvorhergesehenen Belastungen und Materialabweichungen sicher bleiben, ist auch der ein Teilsicherheitsbeiwert zu berücksichtigen. Man unterscheidet ständige Lasten, wie beispielsweise die Eigengewichte der Bauteile oder Dachbegrünung.


Legende: 

si – Schneelast | sk-Schneelast am Boden | μi – Formbeiwert, berücksichtigt die Dachform

6. Fallbeispiele für Überdachungen

7. Risiken und Schutzmaßnahmen

Vermeidung von Einstürzen: Die richtige Planung macht den Unterschied

Die Vernachlässigung der Schneelast kann zu schwerwiegenden Konsequenzen führen. Es ist daher unerlässlich, sie korrekt zu berechnen und regelmäßig zu überprüfen. Nur so können Sie sicher gehen, dass ein Dach stabil genug ist. 

  • Einsturz von Dächern: Unzureichend berechnete oder vernachlässigte Belastung durch Schnee kann zum Einsturz von Dächern führen, besonders bei flachen Formen oder großen Spannweiten.

  • Strukturelle Schäden: Risse oder Verformungen an tragenden Elementen können durch übermäßige Last verursacht werden und die Struktur gefährden. 

  • Gefahr für Menschen: Einstürzende Gebäude stellen eine erhebliche Gefahr für Menschen dar. Deshalb sind die richtige Berechnung und Wartung essenziell. 

Eine bewusste Auswahl hochwertiger Materialien minimiert das Risiko eines Einsturzes. Aus diesem Grund führen wir nur Konstruktionen, die hohen Anforderungen auch standhalten können, wie verstärkte Träger, optimierte Dachneigungen und innovative Befestigungstechniken.

Bei ZIEGLER sind zudem erfahrene Konstrukteure und Statiker beschäftigt, die sicherstellen, dass alle Bauwerke den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und optimal auf die Belastungen vorbereitet sind. 

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Bei Ziegler erhalten Sie auf alle Fälle Überdachungen, die die ganz speziellen statischen Anforderungen des Aufbauortes berücksichtigen. Zum Beispiel unsere Fahrradüberdachungen. 

8. Maßnahmen für Sicherheit und Stabilität

Schnee auf dem Dach? So beugen Sie Schäden rechtzeitig vor

  • Dachinspektionen: Regelmäßige Inspektionen sind unerlässlich, besonders nach starkem Schneefall, um sicherzustellen, dass sich keine übermäßige Last angesammelt hat. Insbesondere Flachdächer und solche mit geringerer Neigung sollten ständig überprüft werden. Achten Sie auf Risse, Verformungen oder ungewöhnliche Geräusche, die auf strukturelle Probleme hinweisen könnten. Diese Kontrollen sollten idealerweise von Fachleuten durchgeführt werden, da sie die notwendigen Kenntnisse und Werkzeuge besitzen, um potenzielle Risiken zuverlässig zu erkennen und zu bewerten.

  • Schneeräumung: Planen Sie eine sichere Schneeräumung, um Schäden durch unsachgemäße Bearbeitung zu vermeiden und das Risiko zu reduzieren. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche gleichmäßig befreit wird, um punktuelle Belastungen zu vermeiden. Viele Kommunen übertragen die Räumpflicht auf die Hauseigentümer und Vermieter. Diese müssen sich um das Freilegen des Gehwegs an ihrem Grundstück kümmern oder ihre Mieter mit in die Verantwortung nehmen.

Unser ZIEGLER-Tipp

Um die Stabilität und Sicherheit von Bauwerken im Winter sicherzustellen, sind regelmäßige Dachwartungen und eine gezielte Schneeräumung von großer Bedeutung. Dies sind hilfreiche Maßnahmen, die Ihnen dabei helfen, den Herausforderungen durch das zusätzliche Gewicht von Schnee effektiv zu begegnen. Gern beraten wir Sie dazu.

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9. Unser Fazit

Konstruktionen von ZIEGLER sind so entwickelt, dass sie den spezifischen Anforderungen in schneereichen Gebieten nicht nur standhalten, sondern langfristig maximale Sicherheit und Stabilität gewährleisten. Dank unserer langjährigen Erfahrung und einem kompetenten Team bieten wir individuell angepasste Lösungen, die sowohl funktional als auch optisch überzeugen.

Wir wissen, dass Schneelastzonen und klimatische Bedingungen in Deutschland und Europa stark variieren können. Deshalb legen wir großen Wert auf eine individuelle Beratung, um sicherzustellen, dass Ihre Überdachung oder Konstruktion optimal auf die regionalen Gegebenheiten ausgelegt ist. Unsere Fachkräfte unterstützen Sie mit fundierter Expertise bei der Planung und statischen Berechnung, damit Ihre Konstruktionen selbst den höchsten Anforderungen gerecht werden.

ZIEGLER setzt auf Qualität, Langlebigkeit und maßgeschneiderte Lösungen – ganz nach dem Prinzip „Alles aus einer Hand“. Ob für öffentliche Einrichtungen, Unternehmen oder private Projekte: Wir begleiten Sie von der ersten Idee bis zur Umsetzung und stehen Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite.

Kontaktieren Sie uns noch heute und profitieren Sie von unserer Expertise, um Ihre Bauvorhaben schneesicher, stabil und zukunftsorientiert zu gestalten!

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