Bahnhofsüberdachungen
Bahnhofsüberdachungen stellen im Bereich der Außenkonstruktionen eine besondere Herausforderung dar. Sie müssen funktional und aus robusten Materialien gestaltet sein. Es bestehen zudem hohe Anforderungen an die Statik. Gleichzeitig sind sie oft auch Aushängeschild der Stadt, da der Bahnhof für Reisende meist der erste Berührungspunkt ist. Bei der Umsetzung solcher Projekte benötigen Sie einen erfahrenen Partner. ZIEGLER zeigt auf dieser Seite, welche Bahnhofsüberdachungen bereits mit unserer Hilfe entstanden sind.
Spezialprojekt Ostrava-Svinov: Rekonstruktion und Umbau des Bahnhofs
Svinov 1. Etappe – (2001-2006)
Die Modernisierung des tschechischen Bahnhofs von Ostrava-Svinov mit der Revitalisierung seines Vorplatzes ist eines der größten Projekte, an denen ZIEGLER beteiligt war. Das bestehende historische Bahnhofsgebäude war ursprünglich an der Straße gelegen. Durch den Abriss von zwei gegenüberliegenden und zwei etwas entfernten Gebäuden ist ein Vorplatz für eine neue Bushaltestelle entstanden. Bahn- und Bustransport verdichten sich so auf einen Ort.
Die Geschichte des Bahnhofs Svinov reicht bis zum 19. Jahrhundert zurück, wo er Bestandteil der Kaiser Ferdinand-Nordbahn war. Das Gebäude im Neo-Barock wurde komplett rekonstruiert auf seine ursprüngliche Form mit historischer Fassade, Stuckverzierungen, Fenstern, Türen und weiteren Innenelementen.
Der überdachte Bahnsteig Nr. 1 verwandelte sich in einen Außenwarteraum mit Bäumen und Original-Kiosken. Zur Erweiterung der Räumlichkeiten im Abfertigungsgebäude wurde eine verglaste Eingangshalle mit Fahrkartenschalter der tschechischen Eisenbahn gebaut. Von hier aus gelangen die Fahrgäste ins historische Objekt mit weiteren Betriebsflächen, Warteräumen, Restaurants, Geschäften und diversen Dienstleistungen. Der Bahnhofvorplatz wurde um Wasserelemente in Form von Springbrunnen erweitert, die eine angenehme Atmosphäre schaffen und zugleich der natürlichen Klimatisierung der Fassade und des Halleninnenraums dienen.
In der ersten Etappe wurden zunächst die Inselbahnsteige am Bahnhof mit auf dem Typ VOLANS basierenden Überdachungen ausgestattet. Anschließend wurden Ausgänge für neue Unterführungen gebaut. Deren Konstruktion ist mit Einscheibensicherheitsglas (ESG) eingedeckt, die seitliche Verkleidung bildet eine Strukturverglasung mit punktuellen Aufhängungen an Gelenkscheiben.
Die verglaste Stahlkonstruktion überdacht den Raum zwischen dem Ausgang aus der Unterführung zur Bahnstation. Für die Überdachung der Bushaltestellen wurde abgehängtes ESG-Verbundglas verwendet, das von einer vergleichbaren Installation getragen und mit Stahlseilen gesichert wird. Das komplette System wurde entwickelt und umfassend an der Technischen Universität in Brno geprüft und zertifiziert.
Dominante architektonische Elemente des neuen Eingangsbereichs bilden schlanke Säulen und eine Strukturverkleidung mit rahmenloser Verglasung, durch die man zum historischen Teil des Gebäudes blicken kann. Die betonverstärkte Konstruktion des Anbaus besteht aus einem System von gelenkartig installierten Schrägsäulen, die in beide Richtungen mit Kreuzverstrebungen von Macalloy gesichert sind.
Die Installation erlaubt eine Längsdruck-Belastung mit nur geringen Biegemomenten. Dank der fest verzahnten Dachplatten, des Verstrebungssystems und der schlanken, mit hochfestem Beton gefüllten, einbetonierten Säulen hat das Ganze genügend Steifheit. Die Verglasung ist rahmenlos, die Scheiben sind über die in den Zwischenräumen angebrachten Halter an den vorgespannten Zugstangen befestigt.
Der neu gestaltete Anbau und Bahnhofsvorplatz bilden einen Kontrast zum historischen Gebäude, durch die modernen Elemente wurde aber eine Lösung entwickelt, die alle Bereiche optimal zur Geltung bringt. Das Projekt nach dem Entwurf des Ateliers Filandr hat 2007 den Grand Prix–Architektenpreis in der Kategorie Rekonstruktion gewonnen.
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Revitalisierung des Bahnhofvorplatzes mit Ausbau des Umsteigeterminals Ostrava-Svinov
Svinov – 2. Etappe (2011-2013)Das Ziel der zweiten Revitalisierungs-Etappe des Bahnhofvorplatzes Ostrava-Svinov war der Ausbau eines Verkehrsterminals von überregionaler Bedeutung, der Bahn-, Bus-, Straßenbahn- und Pkw-Transport verbindet. Umsteigeterminals sind öffentliche Räume, an die große Ansprüche gestellt werden. Es handelt sich um Plätze mit 24-Stunden-Betrieb, die Tag und Nacht zugänglich sind. Durch die Reisenden und den Verkehrsbetrieb sind sie besonders starken Belastungen ausgesetzt. Für derartige Konstruktionen müssen deshalb Materialen mit maximaler Lebensdauer bei möglichst minimalen Wartungskosten gewählt werden. Zudem muss der geschaffene Raum ausreichend offen und sicher, gut beleuchtet und ohne düstere Ecken sein.
In Ostrava ist mithilfe von ZIEGLER ein moderner Verkehrsterminal entstanden, der den rekonstruierten Bahnhof (siehe Svinov, 1. Etappe) mit der Brücke Svinovské mosty verbindet. Das wichtigste Ziel der Revitalisierung stellte die Verlagerung des bestehenden Busbahnhofs in den Bereich unter der Brücke dar. Damit wurde die Eingliederung des Stadtverkehrs in den Umsteigeterminal ermöglicht. Das Bauwerk entstand in zwei Phasen: Die Erste sah die Öffnung der Durchfahrt unter der
In der zweiten Phase renovierte man die Fahrbahn und die Straßenbahnstrecke direkt auf der Svinov-Brücke. Schrittweise wurden Überdachungen von Bus- und Straßenbahnhaltestellen errichtet. Die Bahnsteige befinden sich auf und unter der Brücke, wobei es möglich ist, dank zwei seitlicher sowie zwei innerer Treppentürme, die drei Stockwerke verbinden, alle Abfahrtsstellen dieses Verkehrsknotens zu erreichen. Bestandteile der Projektrealisierung bildeten – neben der Errichtung von Hochbauten – auch der Tiefbau sowie die Bereitstellung von technologischen Komponenten: Sanitärtechnik, Starkstrominstallation und Schwachstromsysteme.
Bei technischen Lösungen gilt es immer auch, ihre visuelle Wirkung zu berücksichtigen. Die Elemente des Umsteigeterminals Ostrava-Svinov wurden als leichte Stahlkonstruktion mit Strukturverglasung aus ESG realisiert. Die dezente Dachverkleidung der Bauwerke, umrahmt von einer Sichtattika, ist mit Sandwich-Paneelen und einer aus funktionalen, gebogenen Stahlteilen geformten Dachhaut versehen.
Die Stahlkonstruktionen sind feuerverzinkt und mit einem mindestens 20 Jahre haltbaren Korrosionsschutz versehen. An den Decken im Inneren sind akustische Untersichtpaneele angebracht. Gemäß den Anforderungen des Architekten etablierte sich Rot zur dominanten Farbe. Sie findet sich überall dort, wo sich Leute bewegen.
Dank der Transparenz der Konstruktionen werden die Vandalismusgefahr vermindert und die Kosten für künstliche Beleuchtung reduziert. Den Reisenden ist ein Blick nach innen und nach außen möglich, was zur natürlichen Orientierung im Terminalraum beiträgt.