Haltestellen für ÖPNV
Ob Haltestellen für den Flughafentransit oder Überdachungen für U-Bahn-Stationen – die ZIEGLER Metallbearbeitung GmbH hat schon an einigen, gewichtigen Großprojekten mitgewirkt. Wie wir solche Spezialprojekte im Bereich des ÖPNV umgesetzt haben und wo diese zu finden sind, lesen Sie hier.
Mošnov - Ostrava Airport
Mit dem Ostrava Leoš Janáček Flughafen in Mošnov entstand gemeinsam mit ZIEGLER in der Tschechischen Republik der erste Flughafen mit einer Verbindung von Flug-, Bahn- und Straßenverkehr. Dadurch hat sich der Airport zum wichtigen Knotenpunkt der Transportinfrastruktur mit überregionaler und internationaler Bedeutung entwickelt.
Für die Reisenden bedeutet dies, dass sie den Flughafen von der Stadt Ostrava aus in nur einer halben Stunde erreichen können. Dadurch hat sich nicht nur der Reisekomfort verbessert, auch die Stadt und Region haben an Attraktivität gewonnen. Nicht zuletzt das Bauwerk hat zur Entwicklung der strategischen Industrieregion Ostrava-Mošnov beigetragen. Der Passagiertransport über den Terminal Mošnov-Ostrava Airport begann im April 2015, drei Wochen vor dem Start der 79. Eishockey-Weltmeisterschaft in Ostrava, was dieser Veranstaltung zu Rekordbesucherzahlen verhalf. Unter anderem ist das ganze Projekt auch deshalb einzigartig, weil es sich hier um die erste neue Bahnstrecke, die nach über 50 Jahren in diesem Land gebaut wurde, handelt. Die Letzte in Betrieb genommene war die Verbindung Ostrava – Havířov – Český Těšín im Jahr 1964.
Die interessante, besondere Herausforderung bestand in der Kombination der komplexen technischen Lösung mit den architektonischen Anforderungen an das Gesamterscheinungsbild. Der neue Umsteigeterminal besteht aus den Gebäuden der Abflughalle und der Eisenbahnstation, die über einen Verbindungsgang miteinander verbunden sind. Der Bahnhof ist von drei Seiten mit einer geneigten Glasfassade abgeschlossen, während der südwestliche Giebel für einfahrende Züge und Güterfahrzeuge komplett offenbleibt. Ein so geplanter Bau muss einer großen dynamischen Belastung standhalten und stellt gleichzeitig hohe statische Konstruktions-Anforderungen.
Die Realisierung in den Jahren 2011 bis 2013 umfasste neben allen Hochbauobjekten und der Installation kleinerer Architekturelemente auch die Fundamentierung und die technische Gebäudeausrüstung: Stark- und Schwachstrominstallationen, Klima- und Sanitärtechnik. Ebenso wurden Gebäude-Brandschutz, Erdung und Maßnahmen gegen Streuströme zum Bestandteil des Projekts.
Unsere Kompetenzen
Warschau
Die Überdachung der U-Bahn-Ausgänge hat das Gesicht der Stadt Warschau verändert. In Polens Hauptstadt wurden zwischen 2013 und 2014 sieben neue U-Bahnstationen mit 47 überdachten Ausgängen gebaut. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen je nach Standort kann man in der Umsetzung 12 in Größe und Form des Ausgangs verschiedene Stahlkonstruktions-Typen unterscheiden. Der polnische Architekt Andrzej Choldzynski, der auch hinter weiteren Warschauer U-Bahnstation-Projekten steht, hat die farbigen Glasüberdachungen in Form des Buchstabens „M“, der sich im Logo der Warschauer Metro wiederfindet, entworfen.
Angesichts der komplizierten Geometrie der Ausgangsüberdachung war eine sorgfältige Planung und Vorbereitung der Realisierung erforderlich. Die Statik des gesamten Objekts, die damit verbundene Überhöhung und die Art des Einbaus der großen trapezförmigen Glasscheiben mussten berücksichtigt werden. Vor der Projektrealisierung wurde ein Prototyp zur Prüfung und Genehmigung durch Vertreter des Planungsbüros, der Stadt und des Generalunternehmers erstellt.
Die Basis der Überdachung bildet eine Stahlrahmenkonstruktion. Diese besteht aus einem zentralen Träger, der an einem Ende in die Stahlbetondecke über der U-Bahn- Ausgangstreppe verankert ist. Aus dem Hauptträger gehen fünf „M“-förmige Querarme hervor, auf denen das Glasdach befestigt ist.
Es war aus statischer Sicht notwendig, die Montagekomponente so zu entwerfen, dass die gewünschte Geometrie erhalten bleibt und die Vorspannung der Konstruktion berücksichtigt wurde. Das gesamte Gestell ist mit einer feuerbeständigen Korrosionsschutz-Beschichtung versehen. Die Dacheindeckung besteht aus Sicherheitsglas und ist je nach Station in einer unterschiedlichen, spezifischen Farbe gehalten. Diese wird auch im unterirdischen Teil der U-Bahn weiterführend eingesetzt, was zur besseren Orientierung dient.
Die Übergröße und die unregelmäßige Trapezform des Glases stellten für ZIEGLER eine Herausforderung bei der Erhaltung der gewünschten Geometrie und der gleichmäßigen Spaltmaße des Verbundglases dar. Aus diesem Grund wurde eine spezielle Verankerungsmethode gewählt: Das Glas wird mit Hilfe von punktuellen Edelstahl-Gelenkscheiben mit Einstellungsmöglichkeit auf die Stahlkonstruktion montiert. In der Dachkehle wurde eine Entwässerungsrinne mit elektrischer Heizung gegen Frost installiert.